Den Kreislauf schließen: Wie zirkuläre Lösungen Verpackungsabfälle in Wert verwandeln
In diesem Artikel untersuchen wir, wie man von Zielen der Kreislaufwirtschaft zu praktischen, datenbasierten Ergebnissen gelangt. Von intelligentem Design bis hin zu systemischem Denken – dieser Ansatz hat führenden Marken bereits geholfen, Ambitionen in greifbare Resultate zu überführen.
Als Biedronka begann, die Umweltauswirkungen seiner Verpackungen zu reduzieren, erkannte das Unternehmen rasch, dass es nicht allein um Materialien, sondern um das gesamte System ging. Die Verpackungen mussten Produkte schützen, sich in das Logistikmodell einfügen, mit Recycling-Infrastrukturen zusammenarbeiten und auf tausende Filialen skaliert werden können.
Für uns bei Mondi ist das keine theoretische Herausforderung, sondern tägliche Praxis. Die Idee hinter der Kreislaufwirtschaft begeistert viele Unternehmen – doch an ihrer praktischen Umsetzung zeigt sich, wie komplex der Prozess ist, vor allem wenn Leistung und Kosten gewahrt bleiben sollen.
Zirkularität – als Begriff und im Unternehmen
Eine einheitliche Definition für Zirkularität gibt es nicht. Die Ellen MacArthur Foundation beschreibt Kreislaufwirtschaft als Konzept, bei dem Materialien durch Wartung, Wiederverwendung, Recycling oder Kompostierung im Gebrauch bleiben. Im Verpackungsbereich hängt die konkrete Interpretation stark vom Produkt, der Branche und dem Markt ab.
Bei papierbasierten Verpackungen ist wichtig zu verstehen, dass frische und recycelte Fasern sich ergänzen. Nur so bleibt der Papierkreislauf stabil, ohne dass Qualität oder Festigkeit darunter leiden. Das heißt: Selbst eine maximal zirkuläre Lösung benötigt einen gewissen Anteil Frischfaser.
Deshalb ist der erste Schritt: genauer hinsehen und erkennen, wie Nachhaltigkeit, Funktionalität und Lieferkettenziele zusammenspielen – und wo mögliche Zielkonflikte liegen.
Die Abfallreduzierung war nur die halbe Herausforderung – wir mussten auch den Weg der Verpackung durch unsere gesamte Lieferkette neu denken.“
– Sustainability Director bei Biedronka, Polens größter Einzelhandelskette
Design mit Wirkung von Anfang an
Studien zeigen: Bereits in der Entwurfsphase werden bis zu 80 % der Umweltauswirkungen eines Produkts bestimmt. Deshalb setzen wir von Beginn an auf zirkuläres Denken – bei der Wahl des Papiertyps, der Struktur, und wo möglich durch Materialeinsparung.
Es geht nicht nur darum, Verpackungen recyclebar zu machen, sondern sie so zu gestalten, dass sie länger im Umlauf bleiben, mit weniger Ressourcen bessere Leistung bringen und über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg geringere Emissionen verursachen.
Bei Schutzverpackungen können flach verpackte Wellpappe-Alternativen klassische Materialien wie expandiertes Polystyrol (EPS) ersetzen – und das mit vergleichbarer Leistung und besserer Recyclingfähigkeit. Das ist besonders relevant für Elektronik- oder Haushaltsgerätebranchen, in denen Produktschutz und Markenwahrnehmung eng zusammenspielen.
Daten als Entscheidungsgrundlage nutzen
Welche Verpackungslösung ist tatsächlich die „beste“? Das ist nicht immer offensichtlich. Hier kommt unser Product Impact Assessment (PIA)-Tool ins Spiel. Es vergleicht Verpackungsoptionen anhand von Lebenszyklusdaten – z. B. CO2-Bilanz oder Wasserverbrauch. PIA liefert eine echte Entscheidungsbasis und zeigt auf, welche Kompromisse sich hinter Materialwahl, Recyclingfähigkeit und Designoptimierung verbergen.
Unsere Kund:innen wollen ambitionierte Nachhaltigkeitsziele erreichen – und gleichzeitig Verpackungsqualität und Produktschutz gewährleisten. Mit PIA zeigen wir, was passiert, wenn Parameter, Materialien, Gewichte oder Konstruktionen geändert werden – und das, bevor etwas produziert wird.“
– Remy Eecke, Sustainability Manager, Mondi Corrugated Packaging

Das Verständnis der Umweltauswirkungen von Produkten und Verpackungslösungen ist von entscheidender Bedeutung.
Lösungen, die wirklich funktionieren
Zirkularität endet nicht bei der Theorie. Entscheidend ist die Leistungsfähigkeit – besonders in Branchen mit hohen Anforderungen an Produktschutz oder komplexen Lieferketten.
Auch Tests spielen eine wichtige Rolle, um Zirkularität zu bestätigen. Verpackungen müssen ihre Funktion erfüllen – nicht nur beim Transport und bei der Lagerung, sondern ebenso in den Recyclingströmen. Viele Lieferanten bieten interne Prüfungen auf Basis von Industriestandards wie der Cepi-Testmethode oder den 4evergreen-Protokollen an. So wird sichergestellt, dass faserbasierte Lösungen sowohl den technischen als auch den ökologischen Anforderungen gerecht werden.
Auf diese Weise bleibt Zirkularität nicht nur ein gutes Konzept auf dem Papier – sondern funktioniert auch in der Praxis.
Gemeinsame Wege in der Wertschöpfungskette
Kein Unternehmen kann die Kreislaufwirtschaft allein gestalten. Deshalb kooperieren wir eng mit Kund:innen, Lieferanten und Branchenteilnehmer:innen – von Pilotprojekten bis hin zu etablierten Closed-Loop-Systemen.
Ein Beispiel: In der Partnerschaft mit Biedronka haben wir gemeinsam eine Lösung entwickelt, die recycelte Materialien nutzt, die Faser länger im Gebrauch hält und sich nahtlos ins Logistikmodell integriert.
Die Zusammenarbeit mit Mondi hat uns geholfen, über unsere Ziele hinauszugehen – Abfall zu reduzieren und ein kreislauforientiertes Verpackungssystem aufzubauen.“
– Sustainability Director bei Biedronka, Polens größter Einzelhandelskette
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Verpackungsherausforderungen in zirkuläre Lösungen verwandeln
Zirkularität in Aktion – jeder Schritt zählt
Für die Kreislaufwirtschaft gibt es keinen einfachen Weg. Es braucht Daten, Design, Innovation und Kooperation. Doch die Ergebnisse können sich sehen lassen: geringere Umweltbelastung, effizienterer Materialeinsatz und Lösungen, die sowohl den Erwartungen von Unternehmen als auch von Kunden gerecht werden.